Berlin. Am 7. Mai 1989 deckten Bürger der DDR bei den Kommunalwahlen den systematischen Wahlbetrug auf. In zahlreichen Wahllokalen überwachten Mitglieder oppositioneller Gruppen die Auszählung der Stimmen und stellten fest, dass die offiziell verkündeten Ergebnisse erheblich von den tatsächlichen abwichen. Besonders bei den "Nein"-Stimmen gab es große Differenzen. Zum ersten Mal gelang es den Oppositionellen, den SED-Funktionären öffentlich Lügen und Wahlmanipulation nachzuweisen. Der ehemalige Bürgerrechtler Rainer Eppelmann betonte, dass dieser Tag das Vertrauen in das Regime nachhaltig erschütterte. Mario Schatta, ebenfalls ein Oppositioneller, sprach von einem "entlarvenden Stellenwert" des 7. Mai, der die Verlogenheit des Systems offenlegte.
Als sich die Demonstranten in Richtung Rathaus bewegten, stießen sie auf Kampftruppen der Polizei, die sich mit Gummiknüppeln gegen die Menschenmasse wehrten und den Weg zum Rathaus versperrten. Die Einsatzkräfte versuchten die Menge zurückzudrängen. Plötzlich öffneten sich die Tore der Feuerwehr. Zwei Löschfahrzeuge fuhren mit Blaulicht auf die Demonstranten zu. Ein Feuerwehrmann richtete den Wasserwerfer auf die Menge und beschoss die ohnehin schon regennassen Menschen mit einem harten Wasserstrahl. Dieser Einsatz von Gewalt führte zu einer Eskalation der Situation. Die Demonstranten waren schockiert und wütend. Sie warfen Flaschen und Steine auf die Löschfahrzeuge, um sich zu wehren.
Wiederholte Versuche das Rathaus zu erreichen sind durch die Staatsmacht gänzlich gescheitert. Die Situation schien aussichtslos, bis die Löschfahrzeuge sich zurückzogen und die Demonstranten eine 180-Grad-Kehrtwende aufnahmen. In diesem spontanen Demonstrationszug liefen die Demonstranten durch die Plauener Straßen, um das Rathaus von der anderen Seite zu erreichen. Erneut versuchte die Staatsmacht die Demonstranten zu beunruhigen, diesmal mit einem Hubschrauber, der über das Plauener Rathaus kreiste. Superintendent Thomas Küttler trat vor die Massen und appellierte zum Verzicht auf Gewalt. Mit seinen Worten "Wir kommen wieder!" löste sich die Demonstration friedlich auf. Trotz der Gewaltanwendung durch die Staatsmacht kam es zu keinem größeren Zwischenfall.
Obwohl die Demonstranten in Plauen zunächst friedlich auseinandergingen, kam es in den späten Abendstunden des 07. Oktober 1989 zu willkürlichen Verhaftungen. Die Einsatzkräfte der Volkspolizei und des Staatssicherheitsdienstes durchkämmten die Plauener Innenstadt und nahmen zahlreiche Menschen fest, die sich verdächtig verhielten oder an der Demonstration beteiligt gewesen sein sollen. Die Verhaftungen erfolgten willkürlich und unter Anwendung von Gewalt. Festgenommene wurden geschlagen, getreten und mit Beleidigungen beschimpft.
Plauen. Bei den Kommunalwahlen in Plauen wurden über 50% der Wahllokale besetzt und die Stimmen von Oppositionellen nachgezählt. Mit einem offiziellen Wahlergebnis von „nur“ 96,18 Prozent Ja-Stimmen für die Einheitsliste der Nationalen Front erzielte Plauen das schlechteste Resultat der gesamten DDR. Während die Staatsführung gewohnt war, fast 100-prozentige Zustimmungsraten* zu verkünden, löste das Resultat aus Plauen Erstaunen aus. Das Ergebnis in Plauen war ein deutliches Zeichen für den großen Unmut in der Bevölkerung und das Misstrauen gegenüber dem politischen System. Die Wahl, die offiziell als demokratische Bestätigung der SED-Herrschaft dargestellt wurde, entlarvte sich vielerorts als Farce. Wahlmanipulationen waren an der Tagesordnung: Vorab ausgefüllte Wahlzettel, Druck auf Wähler und die Manipulation von Wahlergebnissen waren weithin bekannt und wurden zunehmend hinterfragt.
*Wahlen hatten in der DDR einen anderen politischen Stellenwert als in Staaten mit einem parlamentarisch-demokratischen Regierungssystem. Eine Auswahl zwischen mehreren, miteinander konkurrierenden Parteien und Programmen fand nicht statt. Die DDR-Bürger konnten nur die Einheitsliste der Nationalen Front wählen, die die verschiedenen Parteien und Massenorganisationen vor Ort koordinierte. Die Liste der Kandidaten wurde von der Nationalen Front vorgegeben und musste vollständig angenommen oder abgelehnt werden, was keine echte Wahlmöglichkeit bot. Wahlen waren daher reine Formalität, bei denen fast immer nahezu 100 Prozent Zustimmung verkündet wurden.
Als sich die Demonstranten in Richtung Rathaus bewegten, stießen sie auf Kampftruppen der Polizei, die sich mit Gummiknüppeln gegen die Menschenmasse wehrten und den Weg zum Rathaus versperrten. Die Einsatzkräfte versuchten die Menge zurückzudrängen. Plötzlich öffneten sich die Tore der Feuerwehr. Zwei Löschfahrzeuge fuhren mit Blaulicht auf die Demonstranten zu. Ein Feuerwehrmann richtete den Wasserwerfer auf die Menge und beschoss die ohnehin schon regennassen Menschen mit einem harten Wasserstrahl. Dieser Einsatz von Gewalt führte zu einer Eskalation der Situation. Die Demonstranten waren schockiert und wütend. Sie warfen Flaschen und Steine auf die Löschfahrzeuge, um sich zu wehren.
Wiederholte Versuche das Rathaus zu erreichen sind durch die Staatsmacht gänzlich gescheitert. Die Situation schien aussichtslos, bis die Löschfahrzeuge sich zurückzogen und die Demonstranten eine 180-Grad-Kehrtwende aufnahmen. In diesem spontanen Demonstrationszug liefen die Demonstranten durch die Plauener Straßen, um das Rathaus von der anderen Seite zu erreichen. Erneut versuchte die Staatsmacht die Demonstranten zu beunruhigen, diesmal mit einem Hubschrauber, der über das Plauener Rathaus kreiste. Superintendent Thomas Küttler trat vor die Massen und appellierte zum Verzicht auf Gewalt. Mit seinen Worten "Wir kommen wieder!" löste sich die Demonstration friedlich auf. Trotz der Gewaltanwendung durch die Staatsmacht kam es zu keinem größeren Zwischenfall.
Obwohl die Demonstranten in Plauen zunächst friedlich auseinandergingen, kam es in den späten Abendstunden des 07. Oktober 1989 zu willkürlichen Verhaftungen. Die Einsatzkräfte der Volkspolizei und des Staatssicherheitsdienstes durchkämmten die Plauener Innenstadt und nahmen zahlreiche Menschen fest, die sich verdächtig verhielten oder an der Demonstration beteiligt gewesen sein sollen. Die Verhaftungen erfolgten willkürlich und unter Anwendung von Gewalt. Festgenommene wurden geschlagen, getreten und mit Beleidigungen beschimpft.