PLAUENS BÜRGERMEISTER INFORMIERT

“Immer noch blind für die Realitäten” - Der Oberbürgermeister informiert über seine Sicht der Ereignisse zur Demo am 07. Oktober 1989

Plauen. In einer Pressemitteilung versucht der Plauener Oberbürgermeister Dr. Martin die Geschehnisse der Großdemonstration am 7. Oktober 1989 in einem zweifelhaften Licht darzustellen. Mit seinen beschwichtigenden Worten will er offenbar Gerüchte über Polizeigewalt kleinreden, doch die Fakten sprechen eine andere Sprache.

Auszug der Freien Presse vom 11. Oktober 1989 vom Bericht des Bürgermeisters

“Um Gerüchten in unserer Stadt entgegenzutreten, teile ich mit: Bei aggressiven Ausschreitungen während der Massenzusammenkunft am 7. Oktober 1989 im Stadtzentrum, an der überwiegend Bürger mit friedlichen Absichten teilnahmen, wurden Menschen verletzt. Es handelt sich dabei um einen Bürger mit Jochbeinfraktur, der gegen jene vorging, die Flaschen, Steine und andere Gegenstände warfen. Ein Bürger erlitt eine Schädelfraktur, als er infolge von Rangeleien, von einer Mauer stürzte. Er befindet sich in einem gesundheitlichen Zustand, der zu keinerlei Besorgnis Anlaß gibt. Eine betagte Bürgerin erlitt am Rande der Ereignisse einen Schlaganfall und befindet sich in medizinischer Betreuung. Weitere sechs Bürger wurden ambulant behandelt. 
  

Ich behalte mir vor, über das Ausmaß und das brutale Vorgehen einer bestimmten Anzahl von Randalierern gegenüber Kräften der VP, wobei sieben Polizisten verletzt wurden, weiter zu informieren.”

- Freie Presse, Dr. Martin, Oberbürgermeister Plauen, 11.10.1989 -