“Die Freiwillige Feuerwehr Plauen distanziert sich und verurteilt auf das schärfste das Vorgehen mit Tanklöschfahrzeugen gegen Bürger anläßlich einer Kundgebung am 7. Oktober 1989 im Bereich Otto-Grotewohl-Platz und Umgebung!
Das zweckentfremdete Einsetzen von Tanklöschfahrzeugen als Wasserwerfer gegen fast ausschließlich friedliche, unbewaffnete Bürger und Kinder vereinbart sich auf keiner Weise mit den Aufgaben der Feuerwehr entsprechend dem Brandschutzgesetz vom 19. 12. 1974!
Durch diesen völlig sinnlosen Einsatzbefehl des Einsatzleiters der VP wurden Leben und Gesundheit der bis dahin überwiegend friedlichen Bürger gefährdet sowie Löschfahrzeuge und Leben und Gesundheit der Besatzungen unverantwortlich aufs Spiel gesetzt!
Durch diesen Einsatz der Löschfahrzeuge ist das gute Ansehen der Feuerwehr auf das Gröbste geschädigt worden sowie keine Vertrauensbasis mehr vorhanden!
Die Freiwillige Feuerwehr Plauen wird, bis ein Vertrauensverhältnis Bürger-Feuerwehr wieder entstanden ist, keine Maßnahmen im vorbeugenden Brandschutz durchführen, da ich als Wehrleiter die Gefährdung meiner Kameradinnen und Kameraden durch verständliches emotionales Verhalten der Bürger nicht verantworten kann!
Die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Plauen zur Brandbekämpfung bleibt gewährleistet.
Die Freiwillige Feuerwehr Plauen verurteilt jegliche Gewaltanwendung auf beiden Seiten in der derzeitigen angespannten Situation und erhofft bzw. erwartet eine friedliche Lösung aller anstehenden Probleme!
Wir erwarten zu diesen Maßnahmen eine Stellungnahme der staatlichen Organe!”
- Gerold Kny, Wehrleiter der freiwilligen Feuerwehr Plauen -