WARSCHAUER PAKT WIDERRUFT DOKTRIN

Warschauer Pakt verabschiedet sich von der Breschnew-Doktrin: Gorbatschow ebnet den Weg für nationale Selbstbestimmung

Bukarest. Bei einem Treffen des Warschauer Pakts am 07. Juli 1989 in Bukarest hat die Sowjetunion offiziell die Breschnew-Doktrin aufgegeben, die bisher die begrenzte Souveränität der sozialistischen Staaten festlegte. Dies markierte den Beginn einer Ära, in der jedes Land seinen eigenen Entwicklungsweg frei wählen konnte. Präsident Michail Gorbatschow setzte sich in Bukarest für ein neues Denken ein, das auf dem Selbstbestimmungsrecht der Staaten basiert. Während Ungarn und Polen seine Reformideen begrüßten, zeigte sich die DDR skeptisch. Die Mitgliedstaaten einigten sich auf ein Abschlussdokument, das nationale Unabhängigkeit, Souveränität und Gleichberechtigung betont. Jedes Volk hat das Recht auf Selbstbestimmung und Nichteinmischung in innere Angelegenheiten.

"Wenn die Leute in der DDR das sehen, dann fangen die sofort an zu laufen", prophezeite Axel Hartmann, damals Mitarbeiter im Kanzleramt, seinem Chef Rudolf Seiters am Abend. Und er behielt Recht. Die Bilder vom Abbau der Grenze gingen um die Welt und lösten eine unaufhaltsame Welle der Flucht aus der DDR aus.Hunderte DDR-Flüchtlinge strömten täglich über Ungarn in die Aufnahmelager der Bundesrepublik.

Die SED-Führung in Ost-Berlin reagierte mit Schock und Hilflosigkeit. Politbüromitglied Günter Schabowski beschrieb die Situation später als "erschreckend".SED-Politbüromitglied Günter Mittag beschuldigte die ungarische Regierung des "Verrats am Sozialismus". Außenminister Oskar Fischer flehte die Sowjetunion an, Druck auf Ungarn auszuüben, um die Grenzöffnung zu stoppen. Doch der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow lehnte dies ab. Er erklärt, dass es keinen Druck der Mehrheit auf einzelne Staaten mehr geben solle.

Obwohl die Demonstranten in Plauen zunächst friedlich auseinandergingen, kam es in den späten Abendstunden des 07. Oktober 1989 zu willkürlichen Verhaftungen. Die Einsatzkräfte der Volkspolizei und des Staatssicherheitsdienstes durchkämmten die Plauener Innenstadt und nahmen zahlreiche Menschen fest, die sich verdächtig verhielten oder an der Demonstration beteiligt gewesen sein sollen. Die Verhaftungen erfolgten willkürlich und unter Anwendung von Gewalt. Festgenommene wurden geschlagen, getreten und mit Beleidigungen beschimpft.

Eine Dokumentation über die friedliche Revolution in Plauen